In einem völlig neuen Format der Eltern-Kind-Bildungsreihe gab es am 2. März mit „Mütter im Austausch“ eine offene Diskussion zu einem bisweilen heiklen Thema: WINDELN bzw. keine Windeln. Oder in diesem Fall: Windelfrei von Anfang an.
Die Mamas aus verschiedenen Lebenssituationen tauschten offen und ehrlich ihre persönlichen Erfahrungen und Ansätze aus. Alle waren sich einig: warum windelfrei? Weil es umweltfreundlich, hautfreundlich und babyfreundlich ist. Es stärkt die Bindung. Es ist ein gemeinsamer Weg mit dem Baby, der aber auch von vielen Seiten belächelt wird, oder manchmal auf Kritik und Widerstand trifft.
Aber funktioniert windelfrei denn überhaupt im Alltag? Ist das hygienisch? Ja, natürlich! Babys geben schon mit wenigen Monaten Zeichen, wenn ein gewisser Drang entsteht. Diese Zeichen gilt es zu Beginn wie ein Detektiv zu erkunden und zu entschlüsseln. Es geht um Vertrauen, um gemeinsames Erfahren, den individuellen Rhythmus. Im nächsten Schritt kommt die Technik, das sogenannte Abhalten: Im Fall des Falles wird Baby liebevoll im Arm gestützt und erleichtert sich in die Toilette (oder andere Optionen). Klingt verrückt, ist aber tatsächlich so einfach. Wie überall gilt, Übung macht den Meister. Viele dieser Kids sind mit 1,5 Jahren Tag und Nacht windelfrei und trocken – ganz nebenbei wird etwa 800 kg Müll eingespart!
Ich habe meinen Sohn ab dem Alter von etwa 4 Monaten windelfrei aufgezogen. Das war tatsächlich so nie geplant. Als mein Sohn 3 Monate alt war und zum 3. Mal eine Windelsoor-Infektion inklusive Pilzcreme bekommen hatte, wusste ich, so will ich nicht weitermachen. Ich hatte von windelfrei gehört und für mich als vollkommen abwegig und alltagsuntauglich abgetan. Im Gegenteil, ich habe herausgefunden, es ist wirklich ein schöner Zugang, eine Möglichkeit, die sich gut in den Alltag mit Baby integrieren lässt. Die Errungenschaft, also wirklich Tag und Nacht trocken ging Schritt für Schritt, auch mit Höhen und Tiefen. Grandios als der etwa 1,5-Jährige im Flugzeug – ausnahmsweise
mit „klassischer“ Windel bestückt – sich absolut weigerte diese nass zu machen und die Stewardess uns sofort nach der Landung den Weg zur Toilette bahnte.
Das Fazit aus dieser Runde „Mütter im Austausch“? Sich als Mama & Papa nicht stressen zu lassen 😊– am Ende werden alle Kinder trocken – den gemeinsamen Rhythmus zu finden, sich auf sein Gespür für das Baby zu verlassen. Und das Wichtigste: Die gemeinsame Zeit genießen.
Nicole Assmann, Dipl. Shiatsu-Praktikerin, heartflow Shiatsu-Studio, Feldbach.