„Nie ist zu wenig, was genügt“, zitierte der Waldviertler Schuhfabrikant Heini Staudinger im Rahmen seines Vortrages den römischen Philosophen Seneca. „Wer weiß, dass er genug hat, ist reich. So gesehen haben wir viele Arme“, attestierte der rebellische Unternehmer. Heini Staudinger berichtete aus seinem Leben, von der Greißlerei seiner Eltern, in der er drei wesentliche Dinge lernte: grüßen, dienen und bedienen und das Kopfrechnen. Und weil wir den Zwängen folgen und nicht den Sehnsüchten, schaut die Welt so aus, wie sie eben ausschaut, ist er überzeugt. Er widersetzte sich den Normen und Gesetzen der Finanzmarktaufsicht – so lange, bis sein Modell der Finanzierung über Privatkredite mit dem „alternativen Finanzierungsgesetz“ erlaubt wurde. „Nun ist alles erlaubt, was früher verboten war“, freut sich der Finanzrebell, auf eine bewegte, schwierige Zeit blickend. „Nicht Geld hat Kraft, sondern die Gedanken haben Kraft“, appellierte der Schuhfabrikant, die eigene Aufmerksamkeit weniger auf Geld zu lenken als mehr auf Werte und Sinn. Heini Staudinger kam auf Einladung von Bgm. Ing. Josef Ober, der ihn mit den Worten: „Er hat sich nicht zum Ziel gesetzt, ein ganz leichtes Leben zu leben“ begrüßt hat. Eineinhalb Stunden inspirierte der charismatische Unternehmer sein Publikum im bestens besuchten Zentrum. Er berichtete von seiner Naivität, im Waldviertel eine Schuhproduktion aufzubauen, vergaß aber nicht zu erwähnen, dass die Götter mit Vorliebe die Naiven schützen, weil von den Vernünftigen keine großen Heldentaten zu erwarten sind. Und bei allem Tun und Streben stellte Staudinger auch klar: „Das wichtigste im Leben ist das Leben selbst.“
Persönliche Worte von Heini Staudinger:
„Danke, dass ihr mich nach Feldbach eingeladen habt. Es war super. Beim abschließenden gemeinsamen Singen sah ich viele, viele fröhliche Gesichter, die mit Begeisterung bei diesem Lied gegen die Angst mitsangen.
nicola und bartholomä
oamoi schmüzt des eis und da schnee
daun wean oilli endlich kapiern
und se wean de aungst valian.
Die Angst verlieren und der eigenen inneren Sehnsucht den Weg zu öffnen, das war das Thema des Abends. Darum geht´s auf unserem Lebensweg. Nach meinem Vortrag hat mich einer gefragt, woher ich denn die Energie für so einen Vortrag nähme. Ich gab ihm zur Antwort: Die Aufmerksamkeit des Publikums ist Diesel für den Redner. Ja, so ist es. Der wertvollste Kraftstoff ist die Aufmerksamkeit. Diese habe ich intensiv gespürt. Dafür möcht ich euch allen, die ihr dabei wart, herzlich danken.
Bis bald … wer weiß … herzlich,
euer Heini