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Die Stadt Feldbach schreibt im Jahr 2024 zum 7. Mal den Literaturwettbewerb um den Literaturpreis der Stadt Feldbach aus.
Das Thema lautet: „Das Vermächtnis“.
Im streng juridischen Sprachgebrauch hat der Begriff „Vermächtnis“ die Bedeutung, dass jemand etwas, in der Regel einzelne Vermögensgegenstände, per Testament oder Erbvertrag – neben dem oder den Erben – aus dem Nachlass einer verstorbenen Person geschenkt erhält.
Schon an diese Situation knüpfen sich eine ganze Reihe von Möglichkeiten, eine spannende Geschichte zu erzählen: Wie gut/schlecht war die Beziehung von Vermächtnisgeber/in und Empfänger/in? Möchte Erstere/r dem/der Bedachten tatsächlich eine Freude machen oder verbirgt sich irgendwo sogar etwas Belastendes? Gibt es Hintergedanken? Um welche Gegenstände handelt es sich? Welchen Nutzen bringen diese mit sich oder welchen potentiellen Schaden können sie anrichten? Soll das Vermächtnis überhaupt angetreten werden? Oder steckt gar ein Kriminalfall dahinter?
Eine weitere Bedeutung des Wortes liegt darin, mit dem Erhalt eines Vermächtnisses einen (letzten) Willen aufgetragen zu erhalten, den es nunmehr zu erfüllen gilt. Damit kann natürlich so manche Freude, aber auch Schwierigkeit oder Verstrickung verbunden sein, eventuell auch moralisch Verwerfliches oder rechtlich Verbotenes, freilich auch eine Geschichte voller Gefühle oder Romantik. Als Auslöser kommen hierfür natürlich auch Dinge wie eine „innere Stimme“, eine Lebenshaltung oder ein Ideal in Betracht, woraus man sich zu einer bestimmte Haltung oder zu Handlungen veranlasst oder verpflichtet fühlt.
Aus Sicht der Stadt Feldbach ist noch eine andere Facette anzusprechen. Gefeiert wird heuer das Jubiläum „140 Jahre Stadterhebung“. Mit dieser im Jahr 1884 durch Kaiser Franz Joseph I. erfolgten „Aufwertung“ des Ortes ist ein gewisser Auftrag an die Nachgeborenen verbunden gewesen, eine Art „Vermächtnis der Vorfahren“ zu erfüllen, nämlich diese Würde zu rechtfertigen, also die Stadt weiter zu entwickeln und in eine gedeihliche Zukunft zu tragen. Auch diese Situation bildet einen der zulässigen Ausgangspunkte für einen Text.
Alles in allem darf man gespannt sein, was sich die Autorinnen und Autoren zum Thema „Das Vermächtnis“ einfallen lassen. Denn auch sie als Schreibende unterliegen dem Postulat, den wie immer gearteten – freilich mehr dauerhaften als letztgültigen – Willen der Literatur als Erscheinungsform von Kunst und Kultur zu pflegen und wertzuschätzen.
Preisträger 2024 – Thema: „Das Vermächtnis“
Das diesjährige Thema des 7. Literaturwettbewerbes lautete „Das Vermächtnis“. Insgesamt sind 232 Einsendungen eingelangt. Die Texte, Prosa und Lyrik wurden von einer 8-köpfigen Expertenjury gesichtet und bewertet.
- PREIS: Mario Huber – Übergabe
- PREIS: Camille Herter – Los
- PREIS: Matthias Steu – Das Vermächtnis
ANERKENNUNGSPREISE: Otto Köhlmeier – Bei der Ehr seiner Mutter / Sigune Schnabel – Herr Funke kennt den Tod / Alois Raidl – Der olte Dochbod´n (Ein unbewusstes Vermächtnis) / Kathrin Hamel – Wolken / Anke Elsner – Fiat iustitia et pereat mundus / Maike Suter – Der Junge, der keine Buchstaben mochte / Felix Mehsner – Das Rezept / Elisabeth Newzella – Nordlichter / Sophie Kremslehner-Czerny – Der Hungerstein oder: Wie ein Lächeln Flügel verleiht / Sabine Spitzer-Prochazka – Die Million / Nicole Vidal – Diamant / Bernd Watzka – Post-anthropozentrische Tiergedichte zum Thema „Klimawandel als Hinterlassenschaft“ / Simone Schmitt – Streifen / Maxi Rehn – Das Vermächtnis
PREISE PUBLIKATION IM BEITRAGSBAND: Sonja Kollegger – Glitzerlyrik / Sebastian Fischer – Wilhelm Kamp blickt in die Zukunft / Sonja Crone – Gedicht 1 / Ella Groen – Etwas bleibt / Constanze Geertz – Der Nachtigall ist tot / Elisabeth Pranter – Abschied / Isabell A. Meske – Frau G. will erben / Delilah Pregartner – Das Vermächtnis / Sarah Auzinger – Die Erbsünde / Elisa Scheucher – Im Namen der Großzügigkeit / Siegfried Schwartz – Nicht von hier / Claudia Wilmes – Normalerweise
JURY: Sonja Hirschmann / Renate Huemer / Mag. Werner Kölldorfer / Mag. Marion Maier / Dr. Michael Mehsner / Heimo Potzinger / Mag. Helmut Steiner / Dr. Regina Trummer
Impressionen 2024
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