Miteinander leben in Vielfalt: Projekt „Englisch für alle“

Dieses Projekt wurde bis Dezember 2019 umgesetzt!

Infos:
Bürgerservice Feldbach,
Elke Flitsch, Tel: 03152/2202-304
flitsch@feldbach.gv.at

Auszug: Gemeindezeitung September 2018/Seite 40

Mag. Andrea Descovich
Gemeinderätin der NEUEN Stadt Feldbach

Sehr geehrte BürgerInnen und Bürger!

Ich darf Ihnen in dieser Ausgabe der Gemeindezeitung einen weiteren Schwerpunkt von „Miteinander leben in Vielfalt“ vorstellen – den Schwerpunkt Sprache. Ohne gemeinsame Sprache gibt es keine Verständigung, keinen Austausch, kein Miteinander leben. Das kann Mag. Iryna Wachtler, gebürtig aus der Ukraine, am besten beschreiben, wie wichtig Sprache ist und mit welchem innovativen Projekt sie das vermitteln möchte. Ich selber durfte Mag. Iryna Wachtler vor ca. drei Jahren kennenlernen. Wir verstehen uns aufgrund einer gemeinsamen Sprache ausgesprochen gut und freundeten uns an, Mag. Iryna Wachtler spricht perfekt Deutsch. Ihr Lebenslauf und ihre Familiengeschichte sind so umfang- und facettenreich, dass ich Ihnen hier einen kurzen Auszug geben möchte. Geboren wurde sie in der Ukraine, hier ist sie auch zur Schule gegangen, hat dann die medizinische Fachschule als Krankenschwester abgeschlossen und hat im Anschluss ihren Magister am Staatlichen Pädagogischen Institut für Fremdsprachen verliehen bekommen. Mag. Iryna Wachtler arbeitete als Krankenschwester, Privatlehrerin und als Einkäuferin in der Ukraine und im Anschluss in Moskau. 2004 lernte sie ihren jetzigen Mann kennen, kam nach Österreich, hat hier die Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin und Controllerin absolviert und ist seit 2005 in verschiedenen Firmen in diesem Bereich tätig. Sie spricht: Russisch, Ukrainisch, Deutsch, Englisch und Kroatisch. Da sie beruflich mit internationalen Firmen zu tun hat, ist für sie eine gemeinsame Sprache das Um und Auf. Lassen Sie sich das von Mag. Iryna Wachtler erklären:

„Eine Sprache ist wie ein Schlüssel oder ein Code zu einer Kultur. Verstehen wir sie nicht, wirkt sie wie ein Geheimcode, der uns den Zugang zu dieser anderen Kultur nahezu verwehrt. Wer eine Fremdsprache lernt, setzt sich immer mit anderen Menschen, einer anderen Kultur und Geschichte auseinander. Wer in einem fremden Land die Landessprache beherrscht, findet in der Regel schnell soziale Akzeptanz. Sprachliche Kommunikation erschließt immer ein Stück Denken und Handeln zuvor „fremder“ Menschen und kann daher zu mehr Verständnis des Gegenübers beitragen. Ich kam ohne Deutschkenntnisse nach Österreich und fing im Selbststudium an, diese Sprache so schnell wie möglich zu lernen. Mein erster Erfolg folgte nach drei Monaten – erfolgreich bestandene Führerscheinprüfung. Ich habe in dieser Phase verstanden, dass die Kommunikation mit den Einheimischen ein wesentlicher Punkt meiner Integration ist. Natürlich war dies eine Herausforderung, schließlich redete keiner in Hochdeutsch, durch dauerhafte Praxis und Geduld, war jedoch auch diese Hürde rasch überwunden. Neben der Kommunikation ist die Bildung ein hervorragender Weg, die eigenen Sprachkenntnisse zu stärken. Ich hatte durch meine Ausbildung zur diplomierten Finanzbuchhalterin und Controllerin die Möglichkeit bekommen, meinen Wortschatz auszubauen. Es war eine anstrengende Zeit, ich hatte jedoch ein klares Ziel vor Augen und habe mich der Herausforderung gestellt und diese erfolgreich gemeistert. Durch den Synergieeffekt meiner Ausbildung habe ich meinen Wortschatz vor allem im Bereich Finanzen und Wirtschaft ausbauen können. Jetzt arbeite ich in einem internationalen Unternehmen, wo Sprachkenntnisse sehr gefragt sind, nicht nur Deutsch, sondern ebenso Englisch, Russisch und Spanisch. Die Schilderung meiner eigenen Erfahrung beim Erlernen einer Fremdsprache sollte darstellen, dass es zahlreiche Gründe gibt, eine neue Sprache zu lernen. Fremdsprachen können sowohl als Türöffner im Berufsleben, ein Vorteil bei einem Auslandsaufenthalt, aber ebenso als persönliche Motivation dienen.

„Do you speak English?“

An Englisch führt kein Weg vorbei. Die Sprache ist überall und wird Ihnen immer wieder begegnen. Groß ist die Anzahl der Länder, in denen Englisch erste oder zweite Amtssprache ist. Viele Menschen auf allen Kontinenten sprechen Englisch als Mutter- oder Zweitsprache. Ob in der Heimat oder in der Ferne – es gibt unzählige Situationen, in denen es nützlich ist, Englisch sprechen und verstehen zu können. Sehr viele Unternehmen haben Tochterfirmen, Zweigstellen, Kooperationen oder Kunden im Ausland. Des Öfteren ist es in so einem Fall von großer Relevanz, die englische Sprache zu beherrschen, da Geschäftsreisen, Telefonate und Meetings die Kommunikation in englischer Sprache erfordern könnten. Das Projekt „English für alle“ ist mit Entwicklung und Weiterbildung verbunden. Leider wird das Gelernte oft nach dem erfolgreich absolvierten Kurs sehr schnell wieder vergessen. Damit eine Fremdsprache gemeistert werden kann, ist der praktische Einsatz dieser Sprache ein signifikanter Faktor. Im Rahmen des Projektes „English für alle“ haben wir uns als Ziel gesetzt, eine Kommunikationsumgebung in entspannter Atmosphäre zu schaffen, um damit eine natürliche Lern- und Praxisumgebung zu schaffen. Die Praxis sollte jedoch ebenso einen realitätsnahen Bezug haben, somit haben wir uns entschieden ein Frühstück zu veranstalten, wobei die Kommunikation in englischer Sprache erfolgt. Dies ermöglicht sowohl die Verbesserung der eigenen Smalltalk-Kenntnissen als auch die Praxis für die Unterhaltung beim Businessfrühstück.“
Liebe Frau Mag. Wachtler, liebe Iryna – ich möchte mich sehr herzlich bei dir für dein innovatives Projekt, der Organisation und Beschreibung bedanken!

 

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